#5: Vier Übungen, um zu inneren Frieden zu kommen

19/1/23 · Aktuell

Unsere Emotionen tragen uns wie Wellen durch den Alltag. An manchen Tagen lassen wir uns ganz befreit und sachte von ihnen treiben, an anderen Tagen heben sie uns schwungvoll in die Höhe und lassen sie uns mit Glück und Freude reiten. An wieder anderen Tagen schwirren uns bedrückende Gedanken und Gefühle im Kopf herum, die die Wellen immer wilder werden lassen und uns irgendwann wie ein Strudel in die Tiefe ziehen.

Uns wird der Boden unter den Füßen weggezogen, wir können nicht mehr klar denken und fühlen uns machtlos.

Druck ablassen

Oft bekommen wir dann Ratschläge zu hören wie: „Sei doch nicht immer nicht so schlecht drauf.“ Hilft’s? Wohl eher nicht. Ganz im Gegenteil: Wenn man versucht, gegen die Wut anzukämpfen, wird sie sogar noch stärker.

Man könnte versuchen durch Schreien oder andere impulsive Aktionen den Druck rauszulassen. Allerdings steigert man sich dabei manchmal so sehr in die Sache, dass das Wutgefühl nur noch weiterwächst, und einen der Strudel noch weiter in die Tiefe zieht. Was kann man dagegen tun?  

 

1. Akzeptiere die Emotionen mit liebevoller Haltung

Es ist uns leider nicht möglich belastende Gefühle einfach abzustellen. Wir können ihnen jedoch entgegenwirken, indem wir sie so akzeptieren, wie sie eben gerade sind. Am besten mit einer liebevollen und herzlichen Haltung. Wir heißen unsere Gefühle und Gedanken willkommen, ohne einzugreifen und sie zu steuern. Wir lassen sie gewähren.

 

2. Begegne den Emotionen mit Neugier

Und während wir sie gewähren lassen, erforschen wir mit neugieriger Haltung, wie sich die Emotionen uns offenbaren. Wie ein Forscher, versuchen wir alle Details genau zu untersuchen. Dabei hilft es, ganz klar zu benennen, was in diesem Moment mit uns passiert: ich muss weinen, mein Herz rast, in meinem Kopf schwirren belastende Gedanken usw.

Es ist wichtig, die auftretenden Gefühle nicht zu analysieren, denn wir sind nicht mehr als ein Beobachter. Versucht man einzugreifen, so bestärkt man die unangenehmen Gedanken. Man verhilft ihnen zu weiterem Wachstum und wird so nur wieder tiefer in den Strudel gezogen. Stattdessen fokussiere dich auf das Beobachten, bleib neutral.

 

3. Gewinne Abstand

Das alles ist natürlich nicht immer ganz so einfach, und erfordert jedenfalls auch Übung. Gerade wenn die belastenden Gefühle uns sehr stark überkommen, kann es schonmal passieren, dass man von der Gefühlswelle erfasst und von ihr fortgetragen wird. Das ist jedoch ganz natürlich und kein Grund zur Sorge. Atme tief aus, entspanne dich, mach gedanklich einen Schritt zurück und finde so wieder in deine Rolle des Beobachters zurück. So gewinnst du wieder Abstand.

Manchmal ist es auch hilfreich, einen tatsächlichen Schritt zur Seite zu machen. Indem du deine Position veränderst, kommst du wieder zurück ins Jetzt, in den derzeitigen Moment.

 

4. Sei geduldig

Jeder Sturm findet auch mal sein Ende, und es kehrt Ruhe ein. In manchen Fällen passiert dies bereits nach kurzer Zeit, in anderen Fällen dauert es oft länger, bis die belastenden Gefühle und Gedanken an uns vorübergezogen sind. Warte mit Geduld, denn so ermöglichst du den Emotionen gänzlich deinem Kopf zu entweichen, und du findest schlussendlich deinen Frieden.

Mag sein, dass für dich diese Herangehensweise ungewohnt scheint. Es ist hilfreich, diese Übungen zunächst einmal dann anzuwenden, wenn man sich in einer Lage befindet, die nur für leichte Verstimmungen sorgt. In solchen Situationen fällt es uns nicht so schwer, die Rolle des stillen Beobachters einzunehmen. Du kannst darin auch besser werden, indem du regelmäßig meditierst. Meditation hilft uns dabei, alles was in unserem Kopf vor sich geht, lediglich beobachtend wahrzunehmen, gewähren zu lassen und so inneren Frieden zu finden.