#13: Wie Gerüche uns in Erinnerungen schwelgen lassenUnseren Geruchssinn brauchen wir beim Essen, bei der Hygiene, beim Erkennen von Gefahren sowie im Miteinander.

19/1/23 · Aktuell

Egal, ob der Apfelstrudel von Oma, bekannte Düfte aus dem Sommerurlaub oder das Parfüm der ersten großen Liebe – Gerüche wecken Erinnerungen und Emotionen in uns. Sie beeinflussen uns auf tiefer, unbewusster Ebene.

Dies ist nicht weiter verwunderlich. Das limbische System, der Teil unseres Gehirns, der für die Verarbeitung von Emotionen zuständig ist, steht in direkter Verbindung zur Nase und ist somit auch an der Verarbeitung von Gerüchen maßgeblich beteiligt.

Nach dem deutschen Geruchsforscher Hanns Hatt können Düfte „Auslöser für Sympathie und Antipathie sein sowie das Sozial- und Sexualverhalten steuern und als chemische Kommunikationsmittel dienen“. Bevor uns also die Seele eines Menschen faszinieren kann, muss erstmal unsere Nase betört werden.

 

Was beim Riechen genau geschieht

Unsere Nase ist das Tor zu dem Ort, an dem das Riechen tatsächlich stattfindet: die Riechschleimhaut. Die Millionen von Zellen, die in der Nasenhöhle wie eine Art Teppich eingebettet sind, sind für die Wahrnehmung der Gerüche zuständig.

Duft-Informationen werden zuallererst vom Riechkolben verarbeitet. Von dort gelangen sie in Sekundenbruchteilen in unser Gehirn. Sobald dies geschehen ist, nehmen wir den Duft aktiv wahr und bewerten ihn – entweder als angenehm oder eben nicht. Wir „fühlen“ den Geruch.

 

Deshalb können wir Gerüche fühlen

Wenn wir riechen, reizen wir unseren sogenannten Trigeminusnerv. Dieser ist sozusagen der Tastsinn der Nase und ist für Empfindungen wie Wärme, Kälte, Schmerz oder Druck zuständig. Er verleiht so manchem Duft seinen Charakter, weshalb wir Gerüche dann etwa als scharf oder beißend wahrnehmen. Wenn wir zum Beispiel an Minze schnuppern, ist es auch der Trigeminusnerv, der unserer Nase dieses Gefühl von Schärfe, jedoch auch von Befreiung und Leichtigkeit gibt.